Edward Ochab

polnischer Politiker

* 16. August 1906 Krakau

† 2. Mai 1989 Warschau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/1989

vom 19. Juni 1989

Herkunft

Edward Ochab war der Sohn eines Polizeibeamten.

Ausbildung

Neben der Schule arbeitete er schon mit 12 Jahren in einer Druckerei. Später studierte er als Werkstudent bis 1927 Wirtschaftswissenschaften an der Handelsakademie und der Universität Krakau. 1928 wurde er zum Militärdienst eingezogen und sollte Offizier werden. Wegen umstürzlerischer, prokommunistischer Umtriebe wurde er jedoch aus der Militärschule gewiesen.

Wirken

1929 trat er dem Kommunistischen Jugendverband sowie der KP Polens bei (beide damals illegal). Er war als Funktionär im Gebiet von Radom, Krakau und Kattowitz tätig und wurde mehrfach verhaftet. Als Führer des Bergarbeiterstreiks im Kohlenrevier wurde er 1932 erneut zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung setzte er sich seit 1935 in den polnischen Industriegebieten (Kielce, Radom, Krakau, Kattowitz und Lodz) besonders für den Gedanken der Einheitsfront der Arbeiterklasse ein, bis er nach der Organisierung des Generalstreiks der Lodzer Textilarbeiter 1936/37 wiederum verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde. 1939 wurde er, wie alle politischen Gefangenen, bei Kriegsausbruch entlassen.

Nach dem Fall Warschaus ging O. zunächst ins russisch besetzte Lemberg, danach nach Moskau, wo er im Komintern-Verlag arbeitete. Zeitweise ...